00:00:00: Viele Unternehmen im Mittelstand haben mit Verschwendungen zu
00:00:03: kämpfen also da sind Prozesse im Unternehmen die einfach am Ende des Tages oder
00:00:07: am Ende des Jahres besser gesagt Geld verbrennen was oft
00:00:11: überhaupt nicht sichtbar wird und dieser Sache jetzt auf den
00:00:15: Grund zu gehen habe ich mir heute in der Podcast Folge endlich noch mal einen
00:00:18: Gast eingeladen, den Gerrit. Wir haben uns witzigerweise über einen
00:00:21: LinkedIn-Beitrag auf LinkedIn das erste Mal kennengelernt, wo ich ihn geschrieben
00:00:25: habe und damit hast du dich jetzt für meinen oder mit diesem Kommentar hast du
00:00:29: dich jetzt für meinen Podcast qualifiziert. Gerrit hat sich die Zeit genommen, ist
00:00:32: jetzt da und er steht für Verschwendung
00:00:36: raus, Produktivität steigern und Erfolg sichern für den
00:00:39: Mittelstand und ich denke mal alles weitere kann Gerrit gleich ein bisschen was über
00:00:43: sich erzählen. Herzlich willkommen, schön dass du hier bist. Vielen Dank Felix,
00:00:46: vielen vielen Dank. Ich war sehr sehr erfreut
00:00:50: über deine Antwort in dem
00:00:54: LinkedIn-Post und habe das auch gleich aufgegriffen,
00:00:58: dass wir da in den Austausch kommen. Ja und tatsächlich,
00:01:01: ich habe mir das seit 4 Jahren in der Freiberuflichkeit
00:01:06: auf die Fahnen geschrieben, mittelständische Unternehmen
00:01:10: zu beraten, eben Verschwendung
00:01:15: systematisch zu erkennen, aber letztendlich
00:01:19: auch, da nicht mit dem Zeigefinger drauf zu zeigen,
00:01:22: das ist falsch hier bei euch, sondern eben zusammen
00:01:27: mit den Betroffenen Lösungen zu erarbeiten,
00:01:30: betroffene zu Beteiligten machen, ist da glaube ich eine sehr, sehr
00:01:34: schöne, eine sehr, sehr schöne Kernaussage. Jetzt
00:01:38: denken ja viele Leute bei Verschwendung erstmal daran, ja wir verbrauchen
00:01:42: zu viel, ja wir verbrauchen zu viel Papier, wir
00:01:46: verbrauchen hiervon zu viel. Ich sehe gerade im Hintergrund, dass meine Kamera spinnt, aber die
00:01:49: wird gleich wieder zurückkommen. Live ist live. Ja, also das sind
00:01:53: ja so Punkte, wo viele Leute darüber nachdenken, was eventuell eine
00:01:56: Verschwendung sein kann. Was sind denn so die klassischen
00:02:01: Verschwendungen, mit denen du in Unternehmen zu tun hast? In
00:02:04: erster Linie sind das unreflektierte
00:02:08: Prozesse, wie ich immer so schön sage. Dieses
00:02:12: Thema, das machen wir schon immer so. Warum sollen
00:02:16: wir das denn jetzt einmal drehen? Warum sollen wir das ändern?
00:02:20: Und das sind es sind oftmals die
00:02:24: alltäglichen Dinge, die keiner, die keiner mehr
00:02:28: bedenkt, eben weil es eingefahrene Prozesse
00:02:32: sind. Das sind wirklich die Dinge, auch
00:02:36: sicherlich eben aus Betriebsblindheit. Und wenn
00:02:39: ich dann als Externer, auch
00:02:43: relativ unvoreingenommen, dann reingehe, sicherlich
00:02:46: ich bekomme von dem Inhaber, oftmals sind es ja die
00:02:50: Inhaber, mit denen ich direkt in die Kommunikation gehe, ich bekomme von den
00:02:54: Inhabern schon die Pain-Points, wie es so
00:02:57: schön heißt, mitgegeben. Aber wenn ich dann da
00:03:01: letztendlich einfach mich mal etwas länger aufhalte, mir
00:03:05: Prozesse anschaue, mir Strukturen anschaue und sehe, so
00:03:09: ganz sprichwörtlich, warum geht der Mitarbeiter
00:03:12: dreimal links rum, wenn er auch einmal rechts rum gehen könnte,
00:03:16: genauso zum Ziel zu kommen. Das sind immer Kleinigkeiten
00:03:20: und es sind auch immer kleine Schritte, die dann nachher in Summe das
00:03:23: große Ergebnis ausmachen. Ja, definitiv. Also meine
00:03:27: Kamera hat gerade gestreikt. Für alle, die die auf YouTube jetzt zuschauen sollten, da
00:03:31: hat sich irgendwie was verabschiedet. Muss mal gucken, ob ich es zwischendurch gerettet
00:03:35: bekommen aber das ist ein wichtiger punkt also sind es ja ja es
00:03:38: können ja die einfachsten sachen sein wie du gerade beschrieben hast die laufwege
00:03:42: von a nach b irgendwelche prozessschritte wo
00:03:46: man vielleicht irgendwie aus Macht der Gewohnheit hatte, das heute witzigerweise
00:03:50: noch bei einem Kunden, der zu mir sagte, ja
00:03:53: aber wir machen das die ganze Zeit schon so, als wir gefragt haben, warum führst
00:03:57: du diesen Prozess aktuell genauso durch, wie du ihn durchführst.
00:04:01: Ja, weil wir es immer schon so machen. Und dann wirklich nochmal, das ist,
00:04:05: glaube ich, ein wichtiger Punkt, den du da mitbringst, ist die Brille von außen mitzubringen
00:04:09: und zu sagen Ich schaue jetzt von außen drauf mit 1
00:04:12: neutralen Brille und sorge dafür, dass ihr wieder Klarheit in eure
00:04:16: Prozesse reinbekommt und du schreibst wahrscheinlich im Endeffekt nach so
00:04:20: 1 Analyse direkt auch konkrete Zahlen dahinter, was eventuell ein
00:04:23: Einsparpotenzial daraus kommt. Ja, das ist genau der
00:04:27: Punkt und lass mich vielleicht noch eine Sache ergänzen,
00:04:30: sicherlich in den Unternehmen, Das ist schon mal das eine,
00:04:35: was man dort letztendlich analysieren kann.
00:04:39: Ich bin im Rahmen meiner Tätigkeit als Projektretter
00:04:43: auch Honorardozent bei diversen Handwerkskammern
00:04:47: hier in der Region und ich gebe Teile von
00:04:50: Meisterkursen, von betriebswerte Kursen und ich frage
00:04:54: natürlich auch dann die überwiegend ja auch jungen
00:04:58: Menschen im Handwerk, so Wie sieht es denn aus bei
00:05:01: euch im Unternehmen? Und es sind ja oftmals auch sogar schon,
00:05:05: dass ich da die direkten Unternehmensnachfolger sitzen habe.
00:05:09: Ja, wir haben ja gar keine Zeit Prozesse
00:05:13: neu zu strukturieren. Wir machen ja sowieso schon
00:05:16: Überstunden. Bei uns liegt das Material
00:05:20: so übereinander gestapelt, dass wir immer
00:05:24: erst Dinge wegräumen müssen, entsprechend an
00:05:27: die einzelnen Teile ranzukommen. Und meine Frage
00:05:31: ist dann letztendlich einfach, warum lasst ihr es denn zu,
00:05:35: dass da entsprechend auch so eine Verschwendung
00:05:39: an Arbeitszeit ist. Warum wird denn
00:05:43: beispielsweise dann das Material so unreflektiert
00:05:48: so früh bestellt und das ist glaube ich oftmals
00:05:51: so das Hauptthema. Ich muss vielleicht auch mal den Mut
00:05:55: haben als Entscheider im Unternehmen zu sagen, so jetzt drücken
00:05:59: wir mal auf die Stopptaste und halten die Prozesse
00:06:03: an, analysieren das und strukturieren das
00:06:06: einmal neu. Und da ist letztendlich immer so der Einstiegspunkt,
00:06:10: dass ich das mit begleite. Ich gebe da auch eben entsprechende
00:06:15: Hilfestellungen. Aber ich bin sicherlich nicht derjenige,
00:06:19: der sagt so, das macht ihr jetzt bitte ab morgen so. Das muss
00:06:23: aus der Gruppe, aus den Mitarbeitern,
00:06:27: aus dem Mitarbeiterkreis rauskommen. Und dann kommen da
00:06:30: eben auch wunderbare Ergebnisse raus. Ich glaube, das ist
00:06:34: ein wichtiger Punkt, dass viele, die so eingefahren sind in ihre Prozesse, wirklich
00:06:38: Schwierigkeiten haben, dann so etwas von jetzt auf gleich umzuswitchen und
00:06:41: dann zu sagen, okay, wir lassen jetzt alte Muster, lassen wir jetzt los und
00:06:45: wir springen jetzt dann auf die neuen Parts auf. Das ist ja
00:06:49: auch, also du, ich glaube ein ganz wichtiger Part ist da auch einfach das Mitnehmen
00:06:52: der Mitarbeiter. Also du hast vielleicht im Erstkontakt, bist du mit dem
00:06:56: Geschäftsführer, mit dem CEO unterwegs, aber es wird ja zwangsläufig
00:07:00: irgendwann auch auf darunter liegende Mitarbeiter, ohne das jetzt irgendwie abwerten zu
00:07:04: meinen aber du bist dann erst mal in den abteilungen vielleicht abteilungsleiter
00:07:08: und dann irgendwann auch in die mitarbeiter gibt es wahrscheinlich auch spezielle workshops für
00:07:12: die jeweiligen bereiche und dann natürlich die leute auch anzufeuern
00:07:16: Also ich rede da auch immer von einem, du musst die Leute wirklich begeistern,
00:07:20: dass das jetzt der Weg ist, der der Spaß macht,
00:07:24: der auch Arbeitsentlastung mit sich bringt und keinen
00:07:27: zusätzlichen, weil das kennen alle. Da kommt wieder der nächste Prozess
00:07:31: oder Betriebsoptimierer rein. Ich habe das damals schon,
00:07:35: weiß gar nicht, da war ich gerade mit der Lehre fertig und habe in der
00:07:38: Produktion gearbeitet und dann hieß es irgendwann ja wir müssen jetzt hier bei den
00:07:41: Maschinen, da kommt jetzt eine Firma, die guckt sich die Prozesse an
00:07:45: und dann wird alles optimiert, irgendwie das ganze noch
00:07:49: zukunftsfähiger zu machen. Ja dann waren die Kollegen
00:07:53: 2 bis 3 Wochen da und das was dann passiert ist, die haben ein Lochregal
00:07:57: an die Maschinengehäusewand angehangen, haben dann die Imbusschlüssel
00:08:01: anstatt im Werkzeugwagen zu haben, haben die die dann da rein gehangen. Also
00:08:05: die haben quasi in 3 Wochen ausgearbeitet, dass die Schwachstelle wohl
00:08:08: die Inbusschlüssel sind, die nicht im Werkzeugwagen sein müssen, sondern an der Lochwand.
00:08:12: Und dann fragt sich natürlich jeder Mitarbeiter, Warum sind die jetzt 3 Wochen
00:08:16: uns herum gesprungen? Weil die haben an den Maschinenprozessen nichts
00:08:20: geändert. Die haben sich den Durchlaufprozess nicht angeschaut. Die haben nie geguckt,
00:08:24: wo kommt das Material her, wer besorgt das Material, den es hätte vielleicht
00:08:27: auffallen müssen. Der Maschinenbediener ist alleine dafür zuständig, das
00:08:31: Rohmaterial zu holen, das fertige
00:08:35: Material wegzufahren und auch den Schrott noch eigenhändig abzutransportieren,
00:08:39: während er quasi die Maschine bedient. Und das wären so Punkte gewesen,
00:08:43: hätte man die Mitarbeiter mit einbezogen und die gefragt, was sind denn eure
00:08:47: Bremsklötze aktuell? Dann hätte viel mehr dabei rumkommen können. Und das verstehe ich jetzt bei
00:08:51: dir so ein bisschen, dass das schon dein Part ist, den du mitnimmst. Exakt.
00:08:54: Und das ist auch und das ist auch, was du mir, was du gerade gesagt
00:08:58: hast. Das spiegelt genau das wieder, wie ich meinen Einstieg
00:09:02: in das Lean Management bekommen habe. Ich bin
00:09:06: im Jahre 2000 in die produzierende chemische
00:09:10: Industrie reingegangen. Erst als ganz normaler
00:09:13: Sachbearbeiter und habe mich ab 2005 mehr
00:09:17: und mehr mit dem Thema Lean Management
00:09:21: beschäftigt, aber gar nicht so im Hinblick auf
00:09:25: Schulbuchmethoden. Das kam alles erst so im Anschluss und genau
00:09:29: das, was du gerade gesagt hast, was man heute so als Rüstzeitworkshop
00:09:33: versteht, haben wir auch gemacht. Wir haben uns oder
00:09:38: in dem Sinne, ich war da verantwortlich für, mit
00:09:42: Absprache mit den Mitarbeitern gesagt, ich möchte jetzt mal den
00:09:45: Rüstprozess von dir beobachten. Ich weiß von vornherein,
00:09:49: da kann ich noch mal 15 Prozent Zeit
00:09:53: berücksichtigen, dass der Mitarbeiter einfach nur nervös ist, dass er beobachtet
00:09:56: wird. Aber auch dann das Thema einfache Rüstvorgänge, die
00:10:00: mehrfach am Tag gemacht werden mussten. Und da kam eben das, was du
00:10:04: beschrieben hast, dieses Schattenbord, wo man dann hingegangen
00:10:07: ist und gesagt, bevor du jetzt deine Sachen aus der Schublade rauskramst,
00:10:11: unsortiert, schmutzig, vielleicht auch sogar defekt,
00:10:15: machen wir ein Bord an die Wand. Da hast du deine 10 Werkzeuge
00:10:19: in der Reihenfolge hängen, wie du sie auch in diesem Umrüstvorgang
00:10:22: brauchst. Und das Thema war gelöst. Und da bin ich immer
00:10:26: wieder dabei. Das ist ja keine Wissenschaft. Das ist
00:10:30: letztendlich ein Prozess beobachten,
00:10:33: analysieren. Was kann man für Impulse
00:10:37: geben, dass es anders wird, dass es besser wird
00:10:40: und eben am Ende, wenn ich da eine Produktivitätssteigerung
00:10:45: raushole, die im zweistelligen Prozentbereich
00:10:48: ansetzt, da haben wir doch alle letztendlich
00:10:52: was von. Und da bin ich wieder so bei meinem Satz
00:10:55: besser ankommen, ohne schneller zu laufen. Ja,
00:10:59: ist ein ganz wichtiger Punkt. Ich glaube, das wird auch immer relevanter,
00:11:03: je weiter wir jetzt so... Also wir sind jetzt im Jahr 2025. Es
00:11:07: kam jetzt vor 2 Jahren das Thema künstliche Intelligenz dazu. Jeder
00:11:10: spielt so ein bisschen damit rum, wobei ich auch da sagen muss, da gibt es
00:11:13: unfassbar große Unterschiede, wie tief die Leute oder die Unternehmen da drin stecken.
00:11:17: Jetzt werden viele dazu genötigt, sich mit dem
00:11:21: Thema KI-Kompetenz auseinanderzusetzen. Also auch wieder
00:11:25: typisch Deutschland. Wir haben was Neues und schon stellen
00:11:28: wir wieder, also Wir suchen neue Probleme, den Leuten
00:11:32: das Leben schwerer zu machen. Und ja, wo ich mir
00:11:36: immer denke, wir wollen Wirtschaftsstandort sein, aber wir legen den produzierenden
00:11:40: Unternehmen, die halt wirklich dafür sorgen, dass wir ein Wirtschaftsstandort
00:11:44: bleiben, Werden immer mehr steine in den weg gelegt überhaupt produktiv
00:11:47: zu sein da sind dann formularlösungen die alle noch irgendwie durchgeführt werden
00:11:51: müssen wie viele bestätigungen. Ja wo du einfach am
00:11:55: ende des tages hatte eben noch mit dem potenziellen neukunden witzigerweise vor unserem gespräch
00:11:58: telefoniert er hat genau das wieder gespiegelt er sagte. Wir haben so
00:12:02: viele regularien an die wir uns mittlerweile halten müssen. Wenn ich das noch mit der
00:12:06: Zeit von vor 25 Jahren vergleiche, es macht einfach
00:12:09: de facto keinen Spaß mehr, heute ein Unternehmen zu gründen, wenn
00:12:13: du siehst, auf was du alles achten musst. Und das ist einfach ein Punkt, wo
00:12:16: ich dann denke, dann können so Leute wie wir, die dann Prozesse optimieren,
00:12:20: auch wieder einen Teil dazu beitragen, dass einfach Sorgen reduziert werden,
00:12:24: die die Unternehmen haben. Einfach die Prozesse,
00:12:28: die vielleicht auch durch diese ganzen Regularien in diese Art abgewandert sind. Wir
00:12:32: müssen alles dokumentieren. Wir müssen alles zweimal dokumentieren.
00:12:36: Die Unternehmen sind dazu gezwungen, 3, 4, 5 verschiedene Tools zu
00:12:39: nutzen und dann einfach jemanden zu haben, der diese Tools wieder
00:12:43: in einen Guss bringt und da wieder für eine Entlastung sorgen. Das ist auch
00:12:47: der Part bei mir. Also ich gehe dahin, dass ich quasi dem
00:12:50: Geschäftsführer, der im KMU locker zwischen 60-65
00:12:54: Stunden in der Woche schafft, also ist ja keine Seltenheit, teilweise mehr,
00:12:58: dass ich es mit ihm gemeinsam hinbekomme, die prozesse so zu optimieren
00:13:02: dass er bis zu 12 stunden pro woche sparen kann so
00:13:05: dann sind wir wieder bei einem punkt wo den erst mal wieder auffällt in wie
00:13:09: vielen ich sage mal nicht money making
00:13:12: aktivitäten er drin steckt oder sie drin steckt wenn es ein geschäftsführerin
00:13:16: ist die einfach ja die einfach
00:13:19: gemacht werden ohne sie hin zu hinterfragen wo aber am Ende des Tages kein
00:13:23: Geld rauskommt. Im Gegenteil, die Marge, die sowieso schon, wenn sie gut
00:13:27: sind, gerade noch so im zweistelligen Bereich ist, wird ja immer weiter reduziert
00:13:31: durch einfach Prozesse, die dazukommen, die aber niemand mehr und das
00:13:35: ist auch ein wichtiger Punkt in den Wertschöpfungsprozess mit
00:13:38: einkalkuliert. Bin ich voll und ganz bei dir
00:13:42: und ich habe gerade schon überlegt, ob wir nicht mit demselben
00:13:45: potenziellen Kunden vor ein paar Tagen gesprochen haben. Ich
00:13:49: hatte vor 14 Tagen ein Erstgespräch, wo
00:13:53: es genau in diese Richtung ging, wo er ganz klar sagte,
00:13:56: meine Belegschaft ist so aufgestellt, ich habe 66
00:14:00: Prozent Roundabout, also 2 Drittel
00:14:06: produzierende Mitarbeiter. Ich habe 33 Prozent, ein Drittel
00:14:09: administrative Mitarbeiter, die sich sicherlich aufgrund
00:14:14: von Gesetzesauflagen entsprechende
00:14:17: administrative Themen kümmern müssen. So, das ist eine
00:14:21: Sache, da kann ich mich darüber aufregen, klar, das muss ich
00:14:25: aber erst mal so hinnehmen. Ob das jetzt besser wird in den nächsten
00:14:28: Jahren, sei mal dahingestellt, weil versprochen wurde uns auch jetzt wieder
00:14:32: am Jahresanfang viel und da müssen wir mal schauen, ob diese Entbürokratisierung
00:14:36: kommt. Aber solange das nicht da ist, bin ich doch
00:14:40: erstmal in der Lage, dass ich mal meine internen
00:14:44: administrativen Prozesse mal so reflektiere,
00:14:48: ob ich da Dinge ändern kann. Und auch da wieder, Felix, ein
00:14:51: ganz banales Beispiel. Haben wir immer schon so
00:14:55: gemacht, machen wir auch immer so, weil es nicht hinterfragt wird.
00:14:59: Da kommt eine, Da wird ein
00:15:02: Produkt hergestellt in der Fertigung, wo es ein
00:15:06: Maschinenprotokoll gibt, wo letztendlich protokolliert wird, was ist
00:15:10: zu welcher Zeit an Zutaten sozusagen in dieses Produkt
00:15:14: reingekommen, in diesen Rührvorgang. Dieses
00:15:19: Programm, diese Maschinensteuerung läuft völlig
00:15:22: autark. Er stellt nachher ein Protokoll,
00:15:26: was ist wo rein, was ist wann reindosiert worden. So und
00:15:30: dieses Protokoll tackert der Mitarbeiter
00:15:34: in der Fertigung an seinen Fertigungsauftrag
00:15:37: und gibt das zurück in die Arbeitsvorbereitung,
00:15:41: wo dann ein Mitarbeiter sitzt und dieses Protokoll
00:15:45: dann in das Warenwirtschaftsprogramm rein tickert, damit die
00:15:48: Bestände abgebucht werden. So und wo ist denn jetzt das
00:15:52: Thema, das passiert 30 mal pro Tag vielleicht
00:15:56: mal roundabout, wo ist denn das Thema, da eine Schnittstelle zu
00:15:59: schaffen, dass das automatisch da reingeht. So Und da bin ich ja
00:16:03: schon bald, da sage ich ja schon immer ganz provokant, ich will ja gar
00:16:07: nicht, dass ihr diese Mitarbeiter aus dem administrativen Bereich raus nehmt,
00:16:11: aber die könnt ihr vielleicht für andere Dinge sinnvoller einsetzen.
00:16:15: Genau was du auch sagst, dass man vielleicht auch mal mit seiner
00:16:18: Arbeitszeit hinkommt und nicht ständig gehetzt wird. Das muss noch, das
00:16:22: muss noch, das muss noch. Das ist, glaube ich, das große
00:16:25: Thema. Ich glaube, das steckt aber bei vielen einfach im Kopf. Also die
00:16:29: verbinden dieses unternehmerisch erfolgreiche ist gekoppelt mit
00:16:33: ich muss rund die Uhr verfügbar sein ich muss rund die Uhr
00:16:36: arbeiten irgendwie mich zu rechtfertigen
00:16:40: vielleicht mehr Geld zu verdienen als ein Angestellter ich glaube das ist so ein wirklich
00:16:44: so ein ja im Neudeutsch würde man jetzt sagen ein Mindset Problem was viele
00:16:48: Selbstständige einfach mit sich tragen, dass sie sagen,
00:16:52: mit ruhigem Gewissen sagen zu können, ich fahre jetzt vielleicht mal
00:16:56: samstags nachmittags meinen Porsche bei gutem Wetter. Ich weiß
00:16:59: aber auch, wenn die Leute mich danach fragen, dann kann ich ja auch ruhigen Gewissens
00:17:03: sagen, ja dafür arbeite ich auch 80 Stunden die Woche. Und das einfach
00:17:07: wieder aus dem Kopf rauszubekommen, zu sagen, du kannst das gleiche Geld
00:17:10: verdienen mit deutlich weniger Zeit invest, wenn
00:17:14: du anfängst, innovativer zu werden.
00:17:17: Also wenn es, wenn es darum geht, irgendwie neue Maschinen, neue SPS-Steuerungen
00:17:22: oder neue sonst irgendwas einzuführen die maschinen produktiver zu machen
00:17:25: da wird in der regel relativ schnell auf die neueste version aufgesprungen oder du hast
00:17:29: irgendwelche cd programme die dann geupdated werden müssen Da wird Geld für
00:17:33: ausgegeben aber die die Prozesse oder wie du sagtest die
00:17:37: Schnittstellen gerade eben bei dem da hat mir Herz geblutet weil ich mir gedacht habe
00:17:40: jetzt kommt nur noch der Punkt dass man den ich habe das gescannt
00:17:44: Stempel drauf macht und es dann danach wieder einscannt. Wo ich
00:17:47: mir gedacht habe, ja die meisten Programme sind auch mittlerweile schon so gebaut, dass sie
00:17:51: Schnittstellen anbieten. Entweder individuell konfigurierbar oder vielleicht
00:17:55: über irgendwelche Zwischenschritte. Auch da gibt es ja Lösungen für.
00:17:59: Ich habe schon Tools, die hatten keine sogenannte API Schnittstelle,
00:18:03: konnten aber eine CSV Datei exportieren mit allen Daten. Ja Dann sind wir über
00:18:06: den Zwischenschritt gegangen, haben die CSV-Datei exportiert in einen fixen
00:18:10: Ordner und der wurde dann quasi von der Automatisierung immer
00:18:14: wieder abgerufen, hat die csv ausgelesen und dann in das programm übertragen
00:18:18: ja und dann reduziert du halt mal grad ein prozess der irgendwo
00:18:22: 30 mal am tag abläuft auf einen vollautomatischen
00:18:26: prozess der sogar noch fehler reduziert ist
00:18:31: ja weißt du das genau genau das ist genau der Punkt und ich habe
00:18:35: auch immer wieder festgestellt und das habe ich auch in meiner Festanstellung
00:18:38: immer wieder festgestellt und versucht da auch gegen zu steuern.
00:18:42: Wir, besonders wir in Deutschland, wir versuchen immer das
00:18:46: perfekte Ergebnis zu liefern. Wir
00:18:49: sagen, wir stehen an einem Punkt, der uns nicht passt.
00:18:53: Wir möchten einen Schritt machen, wollen das perfekte Ergebnis
00:18:57: und brauchen da elendig lange, bis wir an diesem Punkt sind. Und
00:19:01: das habe ich teilweise auch schon erlebt, dass so ein Prozess dann
00:19:05: 2 Jahre dauert. Aber in diesen 2 Jahren dreht sich
00:19:08: das Rad doch weiter. Und wenn ich dann in 2 Jahren mit
00:19:12: dem vermeintlich perfekten Ergebnis rauskomme, stelle ich auch mal
00:19:16: fest, oh, die Technik ist ja gar nicht mehr so. Und ich meine, jetzt
00:19:19: heutzutage, du hast es gerade angesprochen, Digitalisierung, KI,
00:19:23: KI macht solche Sprünge. Wenn du mal eine Woche oder 14
00:19:27: Tage raus bist, ist ja wieder so viel anders auf dem
00:19:30: Markt. Und was ich dann wirklich immer
00:19:34: feststelle ist, wir rollen dann auch
00:19:37: keine Zwischenschritte aus und ich sage es immer wieder, lasst uns in die
00:19:40: Umsetzung kommen und lasst uns nicht sicherlich diskutieren bis zu einem
00:19:44: gewissen Punkt ist alles okay, aber lasst uns bitte mal
00:19:48: entscheiden, dass wir schon mal Schritte in die richtige Richtung
00:19:51: jetzt machen. Auch so dieses Thema kleine Schritte, jeden
00:19:55: Tag ein Prozent besser und wenn wir heute Abend feststellen, dass eine
00:19:59: Prozent, was wir heute reingehauen haben, war es nicht, dann drehen was
00:20:02: zurück, dann verliere ich ein Prozent und ich verliere nicht 100 Prozent
00:20:06: nach einem Jahr oder wie auch immer. Das sind so immer diese Dinge, die mir
00:20:10: immer wieder auffallen. Ja, ich glaube, das ist auch, also da habe ich manchmal die
00:20:14: größte Schwierigkeit, das einfach mal glaubwürdig rüberzubringen, eben
00:20:17: genau nicht erst die 100 Prozent zu entwickeln. Also ich habe es ähnlich
00:20:21: erlebt, sowohl in der Zeit als Konstrukteur, als auch in der Zeit, wo ich noch
00:20:24: in der Agentur gearbeitet habe, wo einfach diverse interne
00:20:27: Prozesse, ein Produktentstehungsprozess
00:20:32: so weit aufgeblasen haben, dass am Ende des Tages genau wie
00:20:36: du das beschrieben hast, das Produkt ist fertig, aber ist schon wieder alt.
00:20:39: Und das ist einfach ein wichtiger Punkt. Also wenn ich überlege, damals, darf den Namen
00:20:43: hier glaube ich nicht nennen, aber ich habe für einen großen deutschen Automobilhersteller
00:20:48: Entwicklungsarbeit geleistet für ein Werkzeug, was eingeführt
00:20:52: werden sollte im kompletten Konzern. Die komplette Entwicklungsarbeit hat sich
00:20:56: über 2 Jahre gezogen und wenn du dich
00:21:00: wirklich angestellt hättest oder angestrengt hättest, einen sauberen Workshop, einmal alles
00:21:03: festlegen, behaupte ich, du hättest das komplette in 3 monaten
00:21:07: komplett konzipieren können und wärst am ende des tages nach 3
00:21:11: monaten mit dem produkt rausgegangen was zu der zeit den aktuellen stand
00:21:15: hatte weil die gefahr die ja die vergessen dabei viele bei
00:21:18: dieser Überperfektionierung oder dieses Micromanagement, was sich dann
00:21:22: manche da noch irgendwie antun. Und hier nochmal ein Fitzelchen rausholen.
00:21:26: Du hast ja, du wirst ja niemals in diesem Prozess validierbare Daten
00:21:30: erhalten, die du belasten kannst. Also
00:21:33: wenn ich jetzt zum Beispiel für einen Kunden eine komplette Webseite aus dem Boden stampfe,
00:21:37: dann haben wir es schon geschafft, das Ganze in nahezu 4
00:21:41: Wochen komplett umzusetzen. Von dem ersten Schritt bis Webseite ist
00:21:44: live. Den Vorteil, den ich dann habe, im Vergleich zu einem
00:21:48: anderen Unternehmen, was dann vielleicht irgendwie ein Jahr dafür braucht,
00:21:52: ich sammle schon 23 Monate Daten,
00:21:56: während die noch nicht eine einzige Zahl auswerten können. Genau. So, Und
00:22:00: das ist halt ein wichtiger Punkt, wo ich sagen muss, da sensibilisiere ich alle meine
00:22:03: Kunden. Ich bin auch so ehrlich, wenn ich dann irgendwen gegenüber habe, der doch eher
00:22:06: in diesem Micromanagement-Part unterwegs ist. Vielleicht
00:22:10: passen wir dann auch einfach nicht zusammen. Also dann einfach
00:22:14: auch zu sagen, hier pass mal auf, ich arbeite so, das hat sich in den
00:22:17: letzten projekten bewährt ich kann es auch mit zahlen belegen wenn das zu
00:22:20: dir passt super gehen wir direkt los wenn es aber nicht zu dir passt weil
00:22:24: du immer die 100 prozent machen musst dann ist das auch okay aber dann sind
00:22:28: wir 12 wir 2 vielleicht nicht unbedingt die besten sparring
00:22:31: partner ja genau da auch da bin ich bei dir auch du
00:22:35: hast es gerade angesprochen das war auch das Stichwort dieses
00:22:38: Micro-Management oder dieses vielleicht auch fehlende
00:22:42: Vertrauen an Führungsebene
00:22:46: drunter. Ich sage immer so, diese unterste Management-Ebene
00:22:50: ist immer so diese Schraubstock-Ebene. Die kriegen von oben den Druck, die
00:22:54: kriegen von den Mitarbeitenden den Druck. Ich habe das
00:22:58: bei einem großen deutschen Transportunternehmer
00:23:01: oder Unternehmen erlebt, für das sich 2 Jahre
00:23:05: lang die Menschen wirklich am
00:23:08: Shopfloor oder im Shopfloor coachen durfte
00:23:12: bezüglich Lean-Management auch da wieder besser ankommen
00:23:15: ohne schneller zu laufen. Es gab keine Entscheidungsfreiräume.
00:23:20: Die mussten sich jede, das ist unterste Managementebene,
00:23:24: musste sich jede Entscheidung wieder
00:23:27: von oben absegnen lassen und das ging dann wieder durch. Ja
00:23:31: man könnte doch und vielleicht und hast du schon mal dran gedacht und wie auch
00:23:35: immer. Und da wird so viel, da wird so viel Zeit verbraten,
00:23:39: da werden Mitarbeiter im Unklaren hängen
00:23:42: gelassen. Und dann wundert man sich am Ende,
00:23:46: dass eine Lieferzeit sich nach hinten so elendig
00:23:49: verzögert, dass sich Lagerbestände so elendig
00:23:53: aufpusten, weil es dann heißt, ja wenn wir es nicht vernünftig planen
00:23:57: können, dann nehmt ihr euch einfach ein bisschen mehr ans Lager, das löst das Problem
00:24:01: schon. Das sind dann alles so und dann siehst du
00:24:04: da, ich war da jetzt auf
00:24:08: Deutschland nur zum Coachen, aber dann siehst du da förmlich, wie das
00:24:12: Geld angezündet wird und da verbrennt
00:24:15: Und wirklich auch junge Menschen, gerade auf so 1
00:24:19: Management-Ebene, die sich gedacht haben, das ist es, die dann wirklich da
00:24:23: stehen und sagen am Ende, Gerrit, ich weiß nicht, ob das die
00:24:26: richtige Position für mich ist. Ich kämpfe gegen
00:24:30: Windmühlen und komme nicht weiter. Ja und du verlierst halt auch
00:24:34: die guten Mitarbeiter. Richtig. Das, wo halt
00:24:38: auch viele da nicht drüber nachdenken, wo du grad eben sagtest, das Thema Micromanagement ist
00:24:40: ja oft in so ein wirklich gekoppelt in so einen Kontrollzwang, der
00:24:44: oft da irgendwo mit hinterliegt, also deine Vertrauensthematik,
00:24:48: die einfach fehlt. Und die Mitarbeiter,
00:24:52: die immer, ja, irgendwie ja, an die
00:24:56: Hand genommen werden wollen, die fühlen sich pudelwohl, die kriegen ihre Aufgaben auf
00:24:59: den Tisch gelegt, die hinterfragen nix, die arbeiten die Aufgaben
00:25:03: genauso ab, wie sie sie von oben vorgegeben bekommen. Aber diese sogenannten, ja
00:25:07: ich will es nicht unbedingt sagen die A-Player, aber es ist ja eigentlich so, also
00:25:10: die, die wirklich sagen, ich identifiziere mich mit dem Unternehmen und
00:25:13: mir ist es daran gelegen, das Unternehmen auch noch vorne zu bringen.
00:25:17: Die wirst du mit so 1 Einstellung schneller los, als du gucken kannst. Ja,
00:25:21: die wirst du schneller los und ich sehe das gerade das gefährliche in der
00:25:25: heutigen Zeit, wo eben Fachkräfte-Handling
00:25:29: gesucht werden Und wenn da nur sich ein anderer auf dem Markt auftut, der
00:25:33: auch nur eindeutig nach außen besser scheint und der auch
00:25:36: wirklich vielleicht so nach dem ersten Gespräch sich auch als der bessere
00:25:40: Arbeitgeber rausstellt, dann sind die Herrschaften da
00:25:43: weg, wo sie
00:25:47: nicht genug Wertschätzung erfahren. Und das ist, finde ich, heutzutage eine
00:25:51: ganz, ganz stramme Sache. Wir laufen auf einen großen Fachkräftemangel,
00:25:55: sehe ich nach wie vor noch, laufen wir zu in vielen Bereichen. Demografischer
00:25:59: Wandel schlägt voll durch und da
00:26:02: muss man wirklich vernünftig rangehen. Ich muss
00:26:06: die Mitarbeiter nicht in Watte packen, klar. Ich muss mir auch nicht
00:26:10: und ich muss auch nicht mir auch nicht alles sozusagen gefallen lassen,
00:26:14: aber sicherlich führen auf Augenhöhe und das
00:26:18: Ganze entsprechend wertschätzend rüberbringen an
00:26:22: die Mitarbeiter. Und auch vor allen Dingen zuhören. Zuhören
00:26:25: ist ein ganz, ganz, ganz, ganz großes Thema, weil ich
00:26:29: muss nach wie vor immer wieder sagen, und da habe ich auch immer wieder drauf
00:26:33: gebaut, die Mitarbeiter an ihren Maschinen, an ihren
00:26:36: Arbeitsplätzen, in ihren Bereichen, das sind die Experten.
00:26:40: Denen mache ich erst mal nichts vor. Die haben ihre
00:26:43: Erfahrung und wenn der sagt, Gerrit die Maschine hört sich gerade
00:26:47: anders an als die letzten Tage. Ich glaube, da passt was nicht.
00:26:51: Dann kann ich nicht sagen, stell dich nicht so an, fahre den Auftrag weiter durch.
00:26:54: Da muss ich schon sagen, jetzt machen wir uns mal Gedanken, wie wir das Thema
00:26:58: jetzt hier lösen können. Ja, ist witzig, wie einem dann immer direkt
00:27:02: die Beispiele einfallen. In meinem Lehrbetrieb war es auch
00:27:05: wirklich mal so, die Maschine hatte einen Fehler,
00:27:09: der Wärmetauscher war defekt und es lief halt
00:27:13: tröpfchenweise immer Wasser ins Schmieröl rein. Wasser
00:27:16: im Öl ist jetzt für die Teile wo das Öl durchläuft in der
00:27:20: Regel nicht so richtig gut und wir haben immer wieder gesagt wir müssen
00:27:24: den Wärmetauscher wechseln ist eine Aufgabe irgendwie mit Öl bis zu
00:27:27: einem bestimmten Punkt ablassen. Lass es zweieinhalb 3 Stunden
00:27:31: sein. War schon alles da und dann hieß es immer nein wir haben keine
00:27:35: Zeit anzuhalten wir müssen die Maschine laufen lassen. Immer wieder die Warnung aus der
00:27:38: Instandhaltung es geht so nicht weiter wir riskieren hier einen großen
00:27:42: Schaden. Ja aber die Produktionsleitung hatte das Hütchen an Die wussten ja
00:27:46: generell sowieso alles besser. Nein, Maschine lief bis zu dem Punkt, wo
00:27:50: es einen riesen Schlag gab und alle Lager in dem großen
00:27:53: Getriebekasten kaputt waren. Und dann stand die Anlage für
00:27:57: 8 Wochen. Ganz genau. Und das tut dann weh. Und
00:28:01: das ist der Punkt, wie du gerade sagtest. Ich hatte das in einem Entwicklungsprojekt, als
00:28:05: ich in der Konstruktion gearbeitet habe, habe ich das das erste Mal so erlebt. Da
00:28:08: sind wir zum Kunden gefahren, Projektbesprechung und auf einmal
00:28:12: dachte ich, wieso sitzen hier so viele in Blaumann?
00:28:16: Kannte ich überhaupt nicht. Normal war da immer nur irgendwie projektleiter fertigungsleiter
00:28:20: xyz also die ganzen leiter waren alle da und hier kam
00:28:24: auf einmal noch ein kollege aus der elektroabteilung maschinenbediener
00:28:27: kam noch dabei dann kam noch ein kollege aus der instandhaltung und Wir haben
00:28:31: es in dem Prozess wirklich geschafft, die
00:28:35: Konstruktionsschritte zu reduzieren, weil wir die ganzen
00:28:39: Fehler, die irgendwann aufgetreten wären, die konnten wir im Vorfeld schon wirklich
00:28:43: eliminieren, weil jeder aus der entsprechenden Position gesagt hat,
00:28:46: ja, klingt erst mal gut, aber da haben wir vielleicht schon mal was ausprobiert,
00:28:50: würde ich vielleicht nicht machen. Wir haben da und da mit guter Erfahrung gemacht. Und
00:28:53: das ist ein wichtiger Punkt, der auch in meinen Augen zur Prozessoptimierung
00:28:57: gehört. Einfach mal, wie du anfangs schon mal erwähnt hast, die Mitarbeiter mit
00:29:01: einbeziehen, weil die kennen einfach ihre Maschine.
00:29:05: Genau. Das bedeutet aber auch, und das ist und das finde ich
00:29:09: auch, und das hast du gerade auch passend angesprochen, das bedeutet aber
00:29:12: auch als Konstruktionsabteilung oder oder
00:29:16: oder auch mal von meiner, aus
00:29:19: meiner, wie ich immer so schön sage, aus meinem Elfenbeinturm rauszukommen
00:29:23: und auch mal auf die Mitarbeiter hören.
00:29:27: Und das habe ich ganz oft immer, habe ich ganz oft feststellen
00:29:31: dürfen, da funktioniert die Zusammenarbeit
00:29:35: nicht. Da schimpft der eine Bereich auf den anderen. Da kommt auch
00:29:38: nichts Konstruktives zusammen. Und ich stelle mir das genauso vor, wie du
00:29:42: es sagst. Man sitzt an einem Tisch, man kommt konstruktiv
00:29:47: voreinander. Man hat vielleicht auch sogar schon, so habe ich
00:29:51: es in der Supply Chain oft genug erlebt, man hat auch
00:29:54: eine Datenbank sich angelegt nach dem Motto, was hat
00:29:58: denn schon mal, was haben wir schon mal gemacht, was sich als
00:30:01: nicht funktionsfähig rausgestellt hat. Dann brauche ich doch auch so
00:30:05: einen Fehler an einem anderen Standort nicht nochmal zu
00:30:09: wiederholen. Sowas zum Beispiel. Und das ist alles so dieses,
00:30:12: da müssen wir echt ins Umdenken kommen. Und ich bin
00:30:16: da, ich kämpfe da immer wieder für, dass man auch mal so
00:30:21: dieses out of the box thinking betreibt
00:30:25: und mal auch nach Lösungen sucht, die vielleicht auch
00:30:29: mal ja sich erst mal auf den ersten Blick erst mal
00:30:32: unsinnig anhören aber selbst wenn es wenn es sich dann
00:30:36: als nicht funktionieren drauf stellt wir haben es wenigstens versucht und wir haben
00:30:40: festgestellt in die Richtung geht es nicht vielleicht sind wir auf 3 andere Ideen gekommen.
00:30:44: Ja genau das ist der Punkt wenn du halt wirklich die Kreativität in dem Bereich
00:30:47: lässt dann kommen halt auch andere Ideen durchs Ausprobieren.
00:30:51: Und ja, ich finde, es ist ein guter Abschluss
00:30:55: und vor allem nochmal einen Hinweis an die Unternehmen, die jetzt
00:30:58: dazuhören. Es geht nicht primär darum, den nächsten Berater ins Haus zu holen, der
00:31:02: dir der auf der Lohnliste steht, sondern es geht wirklich
00:31:05: aktiv darum, dass du Kosten
00:31:09: reduziert langfristig gesehen und ja, das halt
00:31:13: wirklich veran... Ich finde hier, das hier ist eigentlich eine gute Ausgangslage, wenn man bei
00:31:16: den Kunden reinkommt. Also ich mache es auch so, dass wir uns im Vorfeld schauen
00:31:20: wir uns die Prozesse an. Wir schreiben Zahlen in ein Google Sheet in dem
00:31:24: Falle, was kostet dich der Prozess, was kosten dich die Mitarbeiter,
00:31:28: was kosten dich vielleicht irgendwelche Tools. Also wir schreiben hart alle
00:31:31: zahlen da rein und haben dann wie so ein plan
00:31:35: beispiel plan rechen beispiel wo wir sehen können dieser prozess
00:31:38: kostet sich so wie er jetzt gestaltet ist aufs ja aufs quartal
00:31:42: auf die woche gesehen so und so viel euro und hat dieses
00:31:46: einsparpotenzial grob kalkuliert so
00:31:50: mit einem kleinen sicherheitsfaktor das heißt in der Regel wenn das gut durchläuft bist du
00:31:53: in der Regel besser. Dann können die Kunden direkt danach sehen, was
00:31:57: ist meine Investition und was ist mein Ertrag.
00:32:02: Wir betrachten ein Jahr und dieser Prozess, der läuft aber vielleicht schon
00:32:05: seit 20 Jahren und du kannst es dann mal entspannt hochrechnen auf die nächsten
00:32:09: 15, 20 Jahre, was du dann einfach sparst und vor allem
00:32:13: du rechnest ja zweifach, also ich rechne ja zweifach, du sparst ja der Geschäftsführer
00:32:17: spart Zeit, Wenn er dann auf der anderen Seite sagt, ja, ich schaffe im
00:32:20: Moment 65 Stunden, komme aber gar nicht mehr zu den Aufgaben, die ich
00:32:24: eigentlich erledigen will, dann sparst du auf der einen Seite die Zeit und auf
00:32:28: der anderen Seite hat er dann auch vielleicht wieder die Zeit gewonnen, in
00:32:31: andere Sachen reinzugehen, die er vielleicht die letzten 2 Jahre nur stiefmütterlich
00:32:35: behandelt hat. Und das ist ein wichtiger Punkt, dass du eigentlich auf 2
00:32:39: Seiten einen Ertrag durch so eine Prozessoptimierung gewinnst.
00:32:42: Und ich sage mal so, in meinem Fall war der Vorteil, ich habe
00:32:46: früh in der Instandhaltung, habe ich es
00:32:50: gelernt, Prozesse zu verstehen, weil ich wurde an Maschinen gerufen, die ich vorher noch
00:32:53: nie gesehen habe. Und dann ging es halt, du musstest innerhalb von kürzester Zeit wissen,
00:32:58: was ist das Ergebnis, was die Maschine liefern soll und wie ist der
00:33:01: zustand wie die maschine die teile quasi bekommt und dann
00:33:05: musst du im kopf diesen prozess diesen wertschöpfung prozess dieser maschine
00:33:09: verstehen zu wissen wo klemmt jetzt gerade und dieses habe ich dann
00:33:12: nachher auch in die theorie also in die konstruktion übertragen wenn es darum ging wir
00:33:16: müssen eine maschine eine vorrichtung entwickeln die dieses endergebnis
00:33:20: produziert und genau das ist es jetzt auch in der theorie sag ich
00:33:23: jetzt mal oder in der blanken theorie wenn es darum geht einfach geschäftsprozesse zu
00:33:27: automatisieren du musst wissen was ist das ultimative Endergebnis
00:33:31: und wo stehst du aktuell auf deinem Prozessschritt, halt wirklich
00:33:35: klar definieren zu können, es geht ja nie darum, also wirst du mit
00:33:38: Sicherheit auch nicht machen, dir das jetzt mal vorweg zu nehmen,
00:33:42: direkt die endgültige Lösung zu entwickeln, sondern oft sind es ja schon Teilschritte,
00:33:46: die man optimieren und automatisieren kann, die ja dann schon einen großen
00:33:50: Teil des Kuchens ausmachen. Auf jeden Fall. Auf jeden
00:33:54: Fall. Das ist genau der Punkt. Und das hast du auch nochmal ganz super
00:33:57: zusammengefasst. Was viele dann
00:34:01: auch vergessen ist, wenn ich mir
00:34:05: einmal vielleicht eine Stunde mehr Gedanken darüber mache, wie
00:34:08: soll es denn aussehen, wo will ich denn überhaupt
00:34:12: hin mit meinem, was ich da jetzt gerade vorhabe. Das
00:34:16: spart viele in meinen Augen, sogar hunderte
00:34:19: Stunden, wo ich nachher wieder aufwendig nachbessern muss.
00:34:23: Ja, definitiv. Genau der Punkt. So, ich würde sagen, wir
00:34:27: kommen zum Ende und dir überlasse ich den Pitch. Du
00:34:31: überlässt mir den Pitch, ja wunderbar. Also Felix, nochmal wie
00:34:34: gesagt, vielen, vielen Dank, und dass wir mal die Chance nutzen konnten,
00:34:38: in gut 30 Minuten, ein bisschen mehr als 30 Minuten,
00:34:42: unsere Themen in die Welt zu bringen. Mein Thema ist nach
00:34:45: wie vor besser ankommen, ohne schneller
00:34:49: zu laufen, Verschwendung rauszunehmen und
00:34:53: Verschwendung ist letztendlich allgegenwärtig. Für uns ist es
00:34:56: wirklich wichtig mal aufzuzeigen in gemeinsamer
00:35:01: Arbeit mit den Betroffenen sozusagen,
00:35:05: wirklich Verschwendung aus dem Alltag rauszunehmen, wo
00:35:09: wir alle am Ende einen Mehrwert von haben.
00:35:13: Das von meiner Seite. Ja, vielen Dank, Gerrit. An der Stelle nochmal
00:35:17: vielen, vielen Dank für deine Zeit und dir als Zuhörer vielen Dank fürs
00:35:20: Zuhören, respektive Zuschauen. Meine Kamera hat sie ja dann auch im Laufe
00:35:24: der Aufnahme wieder zurück geschafft. Das ist dann, wenn die
00:35:28: Technik nicht prozessoptimiert ist in dem Fall.
00:35:32: Wenn du Gerrit erreichen willst, einfach nach Gerrit wispen. Ich hoffe, ich habe das
00:35:35: richtig ausgesprochen. Auf LinkedIn suchen, da wirst du ihn finden. Er hat auch nicht das
00:35:39: allerkleinste Profil. Also ich denke, du wirst irgendwo über ihn drüber
00:35:43: stolpern und ja wenn du fragen hast konkret zu den themen ich
00:35:47: denke mal da kannst du sowohl gerrit als auch mich anschreiben und Dann bekommst du
00:35:50: eine ehrliche Bewertung von uns beiden. So hab ich dich hier zumindest auch
00:35:54: kennengelernt, dass du doch eine ehrliche Haut bist.
00:35:58: Ist ja, ähm, ja, auch das wird immer seltener.
00:36:02: Meiner Meinung nach. Nee, Also an diesem Punkt machen wir einen Sack
00:36:06: zu. Vielen Dank fürs Zuhören, bis zur nächsten Folge. Mach's gut,
00:36:09: ciao. Vielen Dank.